Der sechste und der siebte August waren "planlose" Tage. Da wir nichts besonderes vorhatten, fuhren wir zweimal nach Ikebukuro, um dort herumzuschlendern und ein paar günstige Souveniers zu finden.
Davor jedoch nutzten wir die etwas milderen Temperaturen am Morgen des sechsten August nach dem Abklingen von Regenschauern, um im Ueno Park die Lotusblüten zu bewundern.
An diesem Tag haben wir uns zum Frühstück Melonpan gegönnt, süß, fluffig und wirklich lecker.
Dank Plan und Monikas immer besser werdenden Orientierungskünsten sind wir auch pünktlich an dem U-Bahn Ausgang gestanden, wo wir uns mit Monis E-Mail-Bekanntschaft treffen wollten.
Kanna-san war auch fast pünktlich und gut vorbereitet und hat uns durch die Festivalvorbereitungen geführt. Wir sind bei 34 Grad und ein bisschen Wind die Straßen hinauf und hinunter spaziert, vorbei an den "floats" - Festwagen, die entweder Legenden erzählen oder ein bestimmtes Thema wie "Das Meer" oder "Hühnchen" verkörpern. Nicht wirklich Hühnchen, aber den Hahn, der des morgens krächzend den Beginn des Tages und damit auch den Beginn großer Schlachten verkündet. Manche sind noch nicht fertig zusammengebaut und geschmückt, die Figuren und Wandteppiche, die zu ihnen gehören kann man dann in einem Haus nahe dem Festwagen aus der Nähe bewundern.
Auf einige der Floats kann man hinaufsteigen, natürlich gegen Gebühr und ohne Schuhe. Monika und Kann sind hoch, ich habe lieber unten Fotos gemacht.
Bären töten Wärterinnen
Diese Schlagzeile in der gestrigen Tageszeitung und in zahlreichen Onlineartikeln erinnerte mich an meine Japanreise letzten Sommer.
Unsere japanische Freundin wollte uns und ihren beiden Kindern eine Freude machen und so fuhren wir zusammen zu Hodosan, einem kleinen Berg. Mit der Gondel ging es hinauf, das letzte Stück liefen wir zu Fuß.
Die Aussicht von oben war sehr schön. Doch für die Kinder war die Hauptattraktion der kleine Tierpark.
Hierzulande freuen sich Frauen auf Valentinstag in Erwartung eines lieben Blumengrußes ihres Liebsten.
In Japan läuft es andersherum. Hier sind nicht die Frauen, sondern die Männer die Beschenkten. Und da Liebe bekanntlich durch den Magen geht und viele Männer mit "Grünzeug" nicht viel anzufangen wissen, darf es Schokolade sein.
Konditoreien, Bäckereien und Supermärkte übertrumpfen sich mit Angeboten an dunkler Versuchung, am liebsten in Herzform.
In den Medien ist meist dann von Japan die Rede, wenn es um Autos, Sport, Konsolenspiele, das Reaktorunglück oder die Börse geht.
Hier einige interessante Online-Artikel der letzten zwei Wochen, die sich nicht um die oben genannten Themen drehen:
Der Blauflossenthunfisch mit dem Namen Thunnus Thynnus hat für den höchsten Preis für einen Fisch auf dem berühmten Fischmarkt in Tokyo gesorgt. 570.000 Euro wurde für diesen Fisch bezahlt, der nun zu Sushi verarbeitet werden wird.
Hier einer der Fernsehberichte dazu, die um die Welt gingen.
Kōhaku Uta Gassen
Was ist der Japaner liebstes TV Programm zu Silvester? Keine Frage, würde NHK sagen, Kōhaku Uta Gassen - die Rot-Weiße Liederschlacht.
Bei dieser Monstershow tritt auf, was Rang, Namen, Stimme und gute Verkaufszahlen hat.
Die Frauen und Bands mit Frauenstimmen sind im roten Team (Akagami), die Männer und Bands mit Männerstimmen sind im weißen Team Shirogumi.
In einem deutschen Sender kam ein Beitrag um deutschen Weihnachtsmarkt in Osaka.
Neugierig geworden bin ich auf die Suche nach aktuellen Videos dazu gegangen und auf youtube fündig geworden.
Offenbar geht es viel mehr um Glitzer und Lichter als um Besinnlichkeit, aber das ist hier wie drüben offenbar gleich.
Frohe Weihnachten!
Während meiner Japanreise bin ich gleich am ersten Tag im Ueno Park in Tokyo auf die Gullydeckel aufmerksam geworden.
Ich weiß nicht wie das bei euch in euren Städten so aussieht, aber in Vorarlberg sehen alle Gullydeckel in allen Gemeinden genau gleich langweilig aus.
Dass man bei Gullydeckeln etwa das Wappen, das Wahrzeichen oder beliebte Symbole des Ortes verwendet - darauf kommt bei uns niemand.
In Japan hingegen hat wirklich jeder Bezirk seine typischen Gullydeckel. Die japanischen Freunde fanden es witzig, dass ich überall wo wir hingingen die Gullydeckel fotografiert habe.
Insgesamt sind es 12 Fotos geworden, die ich in Dreierpacketen hier reinstellen werde, einfach weil ich die Idee gelungen und die Ausführung sehr hübsch finde. Die Motive sind typisch Japanisch.
Ich bin den ganzen gestrigen Tag wie gelähmt ständig vor dem Computer oder vor dem Fernseher gesessen.
Es musste irgendwann wieder passieren. Aber gerade dieses Jahr?
Der Flug nach Tokyo ist seit Anfang Jahr gebucht, die Unterkunft steht fest, Zimmer sind reserviert und die Vorfreude war groß.
Noch ist Zeit bis Juli, aber angesichts der Bilder wird mir ganz übel.
Das Buch "Heidi" der Schweizer Autorin Johanna Spyri ist sicher vielen noch ein Begriff. Ebenso die Animeserie, die auch bei uns im Fernsehen lief.
Als Gegenkonzept der Maid Cafés hat die Künstlerin Miwa Yanagi ein Café Rottenmeier eröffnet. In diesem servieren auf alt geschminke Kellnerinnen im Gouvernantelook Speisen und Getränke und liefern dazu eine richtige Show ab.
Einen Blick auf diesen Look gibt dieses YouTube Video.
Ren’ai-Simulationen
sind ein Spielgenre, das sich in Japan besonderer Beliebtheit erfreut.
In diesen "Dating Sims" genannten Spielen geht es darum, dass der Spieler das Herz eines bestimmten Mädchens gewinnt, in dem er Dialoge mit ihr führt und seine "Werte" in Ausbildung, Vermögen usw... im Laufe des Spiels verbessert.
Japaner verarbeiten alles was man auch in gedruckten Worten erzählen kann, zu Bildern. So gibt es Manga (japanische Comics) zu allen Bereichen des Lebens, für werdende Mütter, wie auch für Senioren, für Kindergartenkinder als auch für Geschäftsleute.
Was lag näher, als auch die täglichen News in Bildern darzustellen?
Diese eine Seite langen Manga findet man auf http://newsmanga.com/
Shu Umerua
Diese japanische Kosmetikmarke ist hierzulande eher unbekannt. Auf der englischen Webseite der Firma kann man sich ein Bild von der reichen Produktpalette machen.
Auch die Firmenphilosophie "beautiful make-up starts with beautiful skin" wird hier erläutert (und verkauft neben den Kosmetik- auch die Pflegeprodukte).
Die Firma gibt es seit 25 Jahren, in den USA sind sie bekannter, wie man an diesem youtube Video (und den Kommentaren dazu) sehen kann.
In Japan leben über 40.000 Menschen, die über 100 Jahre alt sind.
So sagt es die Statistik und beschert Japan damit eine ständig wachsende Lebenserwartung. Derzeit liegt sie für Männer bei über 79 und für Frauen beiübr 80 Jahren.
Diese extreme Überalterung hat mehrere Folgen.
Unter anderem fehlt es an Einrichtungen und professioneller Betreuung. Die traditionellen Familienstrukturen zerbrechen, junge Familien ziehen in die Stadt, doch wer in der Stadt alt wird, geht in der Anonymität unter.
Camp Samurai
Er ist jung, sieht so hübsch aus wie manches Pop Idol und weiß, wie man ein Schwert führt. Zumindest zu Fitnesszwecken.
Ukon Takafuji kam auf die originelle Idee Tanz und Schwertkunst zu vereinen und gründete "Camp Samurai" - keine Kampfsportschule sondern eine Fitnessübung für gestresste JapanerInnen, die sich ihre Pfunde von den Hüften schneiden möchten (bildlich gesprochen).
Schwimmbecken und öffentliche Bäder in Japan - zwei Extreme auf Video
Das Bild links zeigt eine wunderschöne blaugrüne Welle. Im dazugehörigen Video sieht man junge Amerikaner mit ihren Surfbrettern und sie haben sehr viel Spaß. Nichts Ungewöhnliches. Nur dass diese Bilder nicht vom blauen Ozean sondern von einem Indoor Schwimmingpool - einem Hallenbad mit Kuppeldach, welches sich öffnen lässt, stammen. Ein Surfpool um genau zu sein. Es sind erstaunlich wenige Leute zu sehen, die diesem Vergnüngen nachgehen.
Ein anderes Video des Pools zeigt, dass es sehr wohl sehr voll dort sein kann. 6000 Leute sind drin, dennoch ist bei den Wellen offenbar nicht so ein Gedränge wie im seichteren Wasser.
Sie suchen das ideale Vorstellungsvideo für Japan?
Ich fand es auf vimeo. Der Macher des kleinen Meisterwerks an umfassender Information gepart mit einfacher und sehr treffender Grafik hat es dort unter dem Namen Kenichi schon von zwei Monaten eingestellt.
Mark Schreiber (Herausgeber)
Tokyo Confidential
Auch Japan hat seine Junkblätter.
WaiWai – die Sonntagsklatschseite der Mainichi Daily News ist voller skurriler Geschichten über Sex und Verbrechen, Erziehung, Populärkultur und anderem, was sich in den wöchentlich oder montalich erscheinenden japanischen Magazinen so finden lässt.
Gothild und Kristina Thomas
Reisegast in Japan
Ein ungewöhnlicher Reiseführer, der jedem Gaijin einen Blick hinter die vielen unterschiedlichen Fassaden Japans ermöglicht.
Das 2001 erschienene Werk hat in den neun Jahren kaum an Aktualität eingebüßt. Seit dem Anime- und Mangaboom in der westlichen Welt sind zwar mehr Touristen in den Großstädten unterwegs, aber das „echte“ Japan erfährt nur, wer sich als Individualtourist ins Abenteuer stürzt.