Am neunten August waren wir mit Frau Kazui Yabe verabredet. Sie arbeitet als Kabuki Guide für Touristen in Tokyo. Da wir etwas zu früh vor Ort waren, spazierten wir in der Gegend herum und stießen auf ein Gebäude, das an ein Museum oder einen indischen Palast erinnerte.
Die Beschriftung auf dem Schild belehrte uns, dass dies ein Tempel sei. Der Tsukiji Hongwanji Tempel ist der Ersatzbau für den Tsukiji Gobo Tempel, der beim großen Kanto Erdbeben zerstört wurde. Dieser wiederum war als Ersatz für jenen Tempel errichtet worden, welcher 1657 beim großen Feuer Tempel bei Yokoyama-cho bei Asakusa abgebrannt war.
Der jetzige Bau datiert zurück auf das Jahr 1934 und gehört zur Sekte des Shin Buddhismus, gegründet von Shinran Shonin (1173-1263).
Wenn man den Tempel betritt kommt man sich gar nicht vor, als ob man in einem Tempel wäre, vielmehr scheint es, als hätten die Erbauer die Farbigkeit und Verspieltheit indischen Prunks mit Eindrücken aus imposanten Kirchenbauten vermischt. Entstanden ist ein dreischiffiger Bau mit gewaltigen Säulen, Stuhlreihen (wo sonst in Tempeln die Betenden auf dem Tatamiboden sitzen). Es gibt sogar eine Orgel. Der Hauptschrein mit Amida Buddha (dem Buddha der Weisheit und des Mitgefühls) erinnert an einen Hauptaltar. Die bunten Flammengebilde rechts und links entsprechen jenen Plätzen, wo bei der Morgenandacht die beiden Mönche sitzen, die dem Hauptpriester beim Sutrarezitieren unterstützen.
Am dritten August reisten wir von Kanazawa nach Tokyo. Der Bahnhof von Kanazawa ist wirklich ähnlich modern, aus Gals und Stahl wie der in Kyoto, besonders gefallen haben mir die Holzsäulen, die dem ganzen einen traditionellen Touch geben.
Da die Reise mit Umsteigen usw. bis in den späten Nachmittag dauerte, haben wir natürlich im Zug ein Bento gegessen.
Am zweiten August machten wir uns sehr früh auf den Weg, um vor dem großen Touristenansturm im Kenrokuen Garten zu sein.
Der Park war um diese Zeit fast menschenleer. Auch die saftig grünen Rasenflächen (ohne Sprenkler irgendwo), wo sonst Schulklassen ihre Picknicks abhalten, waren unberührt.
Besonders schön aber war das Stück Park, was an eine Mauer des Castles (der Burg) angrenzt ond dort fast wie ein kleiner Garten angelegt ist.
Am 1. August hatten wir keine Verabredung.
An diesem Morgen nahm Moni an einer Zen Meditation teil. Vom Bahnhof aus wurden sie und einige andere Touristen aus Spanien, Italien und Russland mit einem Bus zum Daijoji Tempel gefahren.
Der Tempel ist keine Touristenattraktion, daher wird der Garten auch für Gemüse benützt und eigentlich habne dort nur die Mönche und jene, welche sich im Zen-Buddhismus schulen wollen dort Zutritt.
Seit neuestem bieten sie auch eine Schnuppermeditation für Touristen an und es war für Moni ein sehr interessantes Erlebnis.
Unser zweiter Tag mit unserer Führerin Kiyoe und dieses Mal einer netten, älteren Dame als zweite Begleitung startete im Myoryuji Tempel, den man auch den Ninja-Tempel nennt. Die Führung dort machen freundliche Junge Damen und man muss sich vorher anmelden. Geführt wird nur in Japanisch und während der Führung darf nicht übersetzt werden. Als Tourist bekommt man eine Mappe, in der die wichtigsten Dinge mit erklärt werden. Und während die anderen zuhören, liest man rasch, worum es geht.
Dieser Tempel galt als Teil der Stadtverteidigung, auch weill der Lord des Maeda-Clans, welcher in der Burg von Kanasawa gelebt hat, hier mitunter zum Gebet vorbeischaute. Für den Fall eines möglichen Angriffs hat man sich allerlei Kniffe ausgedacht, von Fallgruben über versteckte Türen und verborgene Treppen, damit die Angreifer sich möglichst verirren und von den Verteidigern zurückgeschlagen werden können. Passiert ist nie etwas, aber die Verstecke gibt es noch heute.
Im Tempel war das Fotografieren verboten, daher nur ein Bild von außen.
Bei unserer Ankunft in Kanazawa hatte der Zug glatt 15 Minuten Verspätung. Das ist wirklich sehr ungewöhnlich. Schuld daran war der starke Regen, wegen dem Streckenweise nur im Schritttempo gefahren wurde. Wir hatten beim Umsteigen in Kyoto Zeit genug, ein Bento zu kaufen und uns das auf der Fahrt schmecken zu lassen.
Als wir ankamen haben wir gleich das erste Taxi genommen und sind in unser Ryokan gefahren. Es liegt ziemlich im Zentrum und das Zimmer hat zwei Nebenräume und ein WC und ist dazu noch groß genug, dass zwei Futons und der große Tisch mit den Bodensesseln Platz hat. Wir fühlen uns hier sehr wohl.
Der 26te begann für uns mit dem Morgengebet der Mönche in der Haupthalle unseres Ekoin Tempels.
Es fanden sich viele Gäste des Tempels dazu ein und lauschten andächtig der halben Stunde Sutra-rezitieren und dem Klang der großen Klangschale dazu.
Anschließend folgten alle der Einladung eines Mönchs zur Feuerzeremonie in einem kleinen Nebengebäude. Das war sehr interessant, so wurden neben Weihrauch und bestimmten Holzstücken unter vielen
Gesten und Sutrarezitierens auch kleine Holzlatten verbrannt, auf die man Wünsche schreiben konnte. So steigen die Wünsche mit dem Rauch auf und sollen sich erfüllen.
Erst danach gab es Frühstück, Reis, Suppe, etwas Tofu und Gemüse.
So gestärkt trafen wir unsere Führerin, die wir extra für den Tag gebucht hatten. Kaori Kodama-san war eine freundliche Dame mittleren Alters, die schon seit 20 Jahren professionell führt. Ihr
Service für den ganzen Tag kostete uns 20.000 Yen (~ 160 Euro) und sie war jeden Yen wert.
Wir begannen mit dem Friedhof Okunoin, dieses Mal bei Tageslicht. Jetzt erst konnten wir seine riesigen Ausmaße richtig wahrnehmen. Anders als am Tag davor beim Abendspaziergang in der Dunkelheit, sah man nun, wie weit in den Wald hinein die Gräber reichten. Die dort verwendeten Grabdenkmäler sind, sofern japanisch (es gibt auch Thailändische und Koreanische, die etwas anders aussehen) , aus fünf Steinen zusammengesetzt. Der unterste Block symbolisiert die Erde, die runde Kugel das Wasser, darauf kommt das Stück für Feuer, darauf jenes für den Wind/die Luft und das oberste Stück steht für den Himmel. Je nach Auslegung. Der Mönch beim Nachtspaziergang hat für den Geist ein unsichtbares sechstes Teil angesprochen, doch die Führerin setzt das oberste Stück mit dem Geist gleich.
Wir haben die unterschiedlichsten Gräber besucht. Zum Beispiel gehört das Grab mit dem gesprungenen Kugelteil im Grabmal dem Mann, der den Shogun Oda Nobunaga ermordet hat. Er überlebte diese Tat nicht lange, Hideyoshi , der Nachfolger Nobunagas (von dem wir in der Burg von Osaka so viel gehört haben) tötete ihn kurz danach. Die Führerin erzählte, normal hielten die Granitstücke der Grabmäler ewig, doch das dieses Mannes würde immer wieder zerspringen, weil sein Geist keine Ruhe finden könnte. Bezeichnend war auch der Behälter mit den vielen Münzen. Menschen spenden für den Erhalt der Gräber, indem sie Münzen in Körbe oder Plastikwannen werfen. Dieses beschädigte Grab zieht viele Menschen an, weil der ermordete Oda Nobunaga drauf und dran war, Koyasan anzugreifen, um die Macht der dortigen Mönche zu brechen. Sein Mörder gelte als eine Art Retter von Koyasan, darum fand er auch hier eine Grabstätte.
Wie an dem Blogeintrag zu sehen ist, gibt es im Ekoin auf Koyasan
Internet. Leider nur in der Lobby, sodass meine Onlinezeit sehr beschränkt ist.
Am 25.07. haben wir morgens um halb neun aus unserer Unterkunft in Kyoto ausgecheckt, ohne Koffer, die sandte unser Kyoto-Gastgeber voraus nach Kanasawa. Bepackt mit vollgestopfen Rucksäcken (das
Nötigste für fünf Tage) machten wir uns auf den Weg nach Koyasan. Schon am 23ten haben wir
dafür zwei KansaiThru-Pässe gekauft, der einfachste Weg alle Verkehrsmittel bis
hinauf nach Koyasan benutzen zu können, wenn auch nicht billig (50000Yen ~ 40
Euro pro Person). Er gilt drei Tage, das passt genau zu unserem Reiseplan.
Die Reise nach Koyasan von Kyoto aus wurde von Moni exakt geplant. Wir fuhren mit drei verschiedenen Zügen, einmal mit der U-Bahn
(in Osaka vom JR Bahnhof zum Namba Bahnhof). Die längste Zugstrecke war jene
zwischen Osaka und dem Gokurobashi Bahnhof.
Fahrzeit eine Stunde und 45 Minuten. Zu Beginn fährt man durch Ortschaften, aber sobald das bergige Gebiet beginnt, wird die
Landschaft
wunderbar grün und sehr interessant. Der Zug bremste immer wieder über längere
Strecke und das quietsche sehr laut.
Am Gokurobashi Bahnhof stiegen fast alle Fahrgäste in die Zahnradbahn zum Koyasan Bahnhof um.
Die Fahrt den Berg hoch dauerte ein paar Minuten. Von dort stiegen wir auf den
Bus um, denn zwischen dem Bahnhof und der Koyasan-Stadt (sie hat mehr als 4000 Einwohner) dürfen ein Stück weit keine anderen Fahrzeuge (Lieferanten
ausgenommen) verkehren. Nicht einmal laufen darf man da, weil es wirklich sehr
kurvig und eng ist für die Busse.
Für den 23ten hatte uns Yukiko Karten für das Kabuki in Osaka reserviert.
Die Vorstellung begann um 11Uhr Vormittags. Auf dem Weg zum Theater sind wir durch einen Teil von Osaka spaziert, wo in mit getöntem Glas überdachten Straßen vielen kleine Geschäften gerade am Aufsprerren waren. Japans Öffnungszeiten sind in der Regel relativ kurz. Geöffnet wird zwischen 10 und 11 Uhr und geschlossen zwischen 16 und 17Uhr. Geschäfte, die nach 17 Uhr noch offen haben, sind meist nur die Konbinis, also kleine Gemischtwarenläden, die 24 Stunden am Tag geöffnet sind und wo auch der späte Heimkehrer häufig in Bahnhofsnähe noch etwas fürs Abendessen einkaufen kann. Sie erfüllen dieselbe Aufgabe, die bei uns Tankstellengeschäfte.
Zurück zu Osaka. Wir überquerten auch eine Bücke, wo die findigen Gschäftsleute ihre Werbung rechts und links des Flusses positioniert haben. Das sieht des Nachts sicher sehr bunt aus. Das Theater selbst liegt auch in einer sehr belebten Straße (ohne Überdachung), wo vor allem auch viele Restaurants zu finden sind, aber auch Vergnügungshallen mit Spielautomaten und Souveniergeschäfte.
Dein Eiscremestand mussten wir unbedingt fotografieren. "Attack on Titan" ist derzeit der große neue Hit am Anime/Mangahimmel. Der Eiscremestand hat das geschickt für sich genutzt und den Solgan "Attac on Ice Cream" auf ein Schild geschrieben.
Am 22. Juli fuhren wir nach Osaka, was von Kyoto aus nur eine halbe Stunde dauert. Dort hat uns Monis Email-Freundin Yukiko begrüßt. Sie führte uns mit der U-Bahn ein Stück in die Stadt und von dort aus sind wir zum Osaka Castle gelaufen. Die weitläufige Anlage mit zwei Wassergräben und sehr dicken Mauern ist acht Stockwerke hoch. Neben Bäumen und Grünflächen, einem sehr, sehr tiefen Brunnenschacht befindet sich auch ein Schrein auf dem Gelände. Moni hat dort ihr Schreinbuch stempeln lassen und wir haben ein Brautpaar beobachtet, dass sich für Hochzeitsfotos aufgestellt hat. Außer der Hauptburg sind noch zwei Nebengebäude erhalten geblieben, die u.a. als Lagerhäuser dienten.
Am 21. waren wir mit Monis Freundin Keiko am Bahnhof von Okayama verabredet.
Okayama liegt etwa 90 Minuten mit dem Shinkansen Hikari von Kyoto entfernt.
Wir haben uns ohne Probleme gefunden und gleich sehr gut verstanden. Keiko ist eine sehr liebenswerte Person.
Sie hat uns als erstes zum berühmten Korakuen Landschaftsgarten geführt. Anders als die Gärten bei den Schreinen oder der Imperial Villa ist das ein wirklich großer Park, mit Spazierwegen, mehreren Hainen (einer mit Kirschblütenbäumen, ein anderer mit Plfaumenbäumen und ein dritter mit Ahorn, der im Herbst rot wird), einer winzigen Teeplantage, kleinen Wasserfällen, einem Hügel usw...
In der Mitte steht ein Haus, das früher der Lord der Okayama-Burg als Freizeitdomizil benutzt hat. Das Haus hat eine Bühne für Noh-Theater und heute wird es gern für Hochzeiten benützt.
Es war brütend heiß, also sind wir zwischendurch in ein winziges Teehäuschen auf eine Schale Grüntee und Süßigkeiten gegangen, um uns abzukühlen. Durch das Kreisrunde Fenster des Teeraums hat man einen sehr schönen Rahmen für Gartenfotos.
In den Teichen sind zahlreiche Koi, große bunte Karpfen, zuhause. Besucher können spezielles Futter kaufen, und die Koi wissen genau, wo die Stufen zum Wasser führen und es etwas zu holen gibt. Die Schildkröten mögen das gleiche Futter und kommen ebenso.
Der 20. Juni war unser "Tag der Stoffe", sozusagen.
Kanna war so nett uns zum "Kuroda costume shop" zu begleiten, der unweit des kaiserlichen Palastes in Kyoto zu finden ist.
In langer Familientradition fertigt diese Manufaktur Stoffe und Gewänder aus der Heian-Zeit an, also aus dem japanischen Mittelalter, als der Kaiserhof in Kyoto ansässig war und die Prinzessinnen und Prinzen, die Herren von Adel und die Hofdamen ausgestattet werden mussten.
Durch den TV Sender nhk world sind Moni und ich dahinter gekommen, dass man hier ein Kostümerlebnis der besonderen Art haben kann, vorausgesetzt man findet den Shop und meldet sich vorher per Email auf japanisch an, denn die freundlichen Leute dort sprechen kein Englisch. Zudem haben sie keine Webseite, man muss die Email Adresse über eine Seite der Stadt Kyoto herausfinden herausfinden. Deswegen waren wir auch so froh, dass Kanna mit uns kam. Wir hatten uns vorher darauf geeinigt, dass Moni das Kostüm trägt und ich die Fotos mache, weil sie die längeren dunklen Haare hat und ich mit meinem roten Kurzhaarschnitt einfach nicht so gut dazugepasst hätte.
Wir haben den Shop auch ohne Probleme gefunden und die Leute erwarteten uns schon. Moni bekam zuerst ein weißes Untergewand und darüber in grün, dann weiß und verschiendenen, immer dunkler werdenden rosa Tönen Roben aus glänzendem Seidebrokat angezogen, so wie sich Plaumenblüten im Frühling öffnen.
Unser zweiter Tag mit Takei-san führte uns bereits vor neun Uhr Morgens zum Ryoani Tempel. Dieser Tempel hat eine weitläufige Anlage, die einen Spiegelsee mit zahlreichen Seerosen und zwei Schildkrötenfelsen beinhaltet. Noch berühmter ist allerdings der Steingarten, den auch Königin Elisabeth II. bei einem Staatsbesuch bewundert haben sollte. Der scheinbar einfache Steingarten birgt ein paar Raffinessen, die man als Außenstehender erklärt bekommen muss. So fällt die Mauer nach hinten ab, was den Garten optisch vergrößert. Die weißen Steine reflektieren in ihrem Muster perfekt sowohl Sonne wie auch Mond, sodass der Tempel dadurch auch innen heller wird.
Von den 15 Steinen kann man nie alle zugleich sehen, egal welche Position man einnimmt, ein Zeichen der Fehlerhaftigkeit des Menschen. Nur die Vorstellungskraft vermag das zu umgehen.
(Nachtrag: hinter uns liegen zwei anstrengende Tage, die ich jezt nachblogge)
Am 18. hatten wir unseren ersten Termin mit einem der Volunteer Guides. Dieses System, das Gin mehreren japanischen Städten existiert ist schlichtweg super genial. Die Guides sind keine professionellen Führer, sondern Studenten, Hausfrauen, Pensionisten oder berufstätige Japaner, die an Wochenenden oder unter der Woche Zeit und Freude haben, Leute aus anderen Ländern zu treffen, ihr Englisch zu polieren und Gäste die Schönheiten und versteckten Juwele ihrer Stadt zu zeigen. Die Führung kostet nichts, man übernimmt nur die Kosten, die der Guide hat, also Fahrten, Eintritte, Essen, Getränke.
Takei-san ist ein älterer Herr, der sehr viel über Tempel und die Traditionen weiß und auch einige Handwerksbetriebe der Stadt sehr gut kennt.
Unser erstes Ziel war das ´"Nijo Jinya". Monika hatte den Tipp zu diesem Haus aus ihrem Kyotoführer und Takei hat für uns dort einen Platz reserviert.
Auf dem Weg dorthin haben wir noch bei einem kleinen Tempel hat gemacht. Der Teich des Shoren-in-Temepels war früher das Endziel des Gion-Matsuri. Die Festwagen haben ja beim Umzug zum Teil wie risiege Antennen, lange Stangen auf den Dächern. Diese sollen, so der Glaube der Festbesucher, die bösen Geister anlocken und einfangen. Diese Geister wurden in Wasserfäßen gefangen und dieses Wasser dann in den Teich eben dieses Tempels geschüttet. Von dort gibt es eine Verbindung zur Bucht bei Osaka und so wurden die bösen Geister ins Meer gespült und die Leute hatten wieder für ein Jahr Ruhe. Auch sonst war der Teich beim Adel des Kaiserlichen Palastes und bei den Samurai später sehr beliebt für allerlei Freizeitvergnügen.
Heute hatten wir zwei Punkte auf dem Programm.
Des Morgens sind wir von unserem Apartment einige Stationen mit der Bahn gefahren bis nach Katsura. Von dort ging es zu Fuß weiter zur Katsura Imperial Villa.
Das ist ein großes Landhaus, das viele Jahre lang von einem kaiserlichen Seitenzweig bewohnt wurde und als 1881 dieser Seitenzweig ausstarb. Heute ist sie sorgfältig restauriert und der Garten ist einer der bekanntesten in Japan.
Um den Garten besichtigen zu können, muss man sich bei der International Household Agency anmelden (ab drei Monate vor dem Besuchstermin), dann wird man in eine Lotterie geworfen und mit Glück gezogen.
Wir hatten Glück, genauso wie eine Gruppe von ca. 15 Japanern und zwei weiteren Touristen. Die Führung durch den Garten dauert eine Stunde, man bekommt allerlei Anekdoten erzählt - auf Japanisch. Für Touristen gibt es einen Audioguide, den hängt man sich um, und bekommt so in Englisch erklärt, was gerade zu sehen ist.
Der Garten ist rings um einen großen Teich gebaut, in dem mehrere Inselchen geschaffen wurden. Malerische Brücken verbinden die Inselchen und auf einem steht ein Teehaus. Es gibt davon einige im Garten. Eines hat sogar eine Plattform, von der aus die Adeligen beobachteten, wie sich der Mond im Teichwasser spiegelt.Die Steine über die man läuft sind groß und unregelmäßig. Man kann also nicht im Laufen herumschauen und Fotos machen. Dazu muss man immer wieder stehen bleiben.
Der Garten war schön und grün, aber im Herbst muss er gigantisch sein, wenn all die Ahornbäume rot leuchten.
An diesem Tag haben wir uns zum Frühstück Melonpan gegönnt, süß, fluffig und wirklich lecker.
Dank Plan und Monikas immer besser werdenden Orientierungskünsten sind wir auch pünktlich an dem U-Bahn Ausgang gestanden, wo wir uns mit Monis E-Mail-Bekanntschaft treffen wollten.
Kanna-san war auch fast pünktlich und gut vorbereitet und hat uns durch die Festivalvorbereitungen geführt. Wir sind bei 34 Grad und ein bisschen Wind die Straßen hinauf und hinunter spaziert, vorbei an den "floats" - Festwagen, die entweder Legenden erzählen oder ein bestimmtes Thema wie "Das Meer" oder "Hühnchen" verkörpern. Nicht wirklich Hühnchen, aber den Hahn, der des morgens krächzend den Beginn des Tages und damit auch den Beginn großer Schlachten verkündet. Manche sind noch nicht fertig zusammengebaut und geschmückt, die Figuren und Wandteppiche, die zu ihnen gehören kann man dann in einem Haus nahe dem Festwagen aus der Nähe bewundern.
Auf einige der Floats kann man hinaufsteigen, natürlich gegen Gebühr und ohne Schuhe. Monika und Kann sind hoch, ich habe lieber unten Fotos gemacht.
Shinto Hochzeit
Verglichen mit dem Aufwand einer kirchlichen Hochzeit im Christentum ist eine Shinto-Hochzeit in Japan ein kurzer, formeller Akt.
Das Brautpaar, begleitet von nächsten Angehörigen und engen Freunden sucht dafür einen Shinto Schrein auf.
Sehr beliebt ist der berühmte Meiji Schrein in Tokyo. Dort finden täglich in kurzen Abständen Hochzeitszeremonien statt.
Hierzulande freuen sich Frauen auf Valentinstag in Erwartung eines lieben Blumengrußes ihres Liebsten.
In Japan läuft es andersherum. Hier sind nicht die Frauen, sondern die Männer die Beschenkten. Und da Liebe bekanntlich durch den Magen geht und viele Männer mit "Grünzeug" nicht viel anzufangen wissen, darf es Schokolade sein.
Konditoreien, Bäckereien und Supermärkte übertrumpfen sich mit Angeboten an dunkler Versuchung, am liebsten in Herzform.
Shishi-mai
Der Tanz des Löwen (auch wenn er eher wie ein behaarter Drachenkopf aussieht) hat in Japan auch außerhalb der Neujahrszeit Tradition.
Wir hatten das Vergnügen in unserer Unterkunft in Tokyo, dass der Juniorchef den Löwentanz gelernt hat und ihn einmal in der Woche für die Gäste aufführt, was ihnen Glück bringt.
Es war beeindruckend, wie der Löwe verschiedene Gefühle allein durch das runterklappbare Kiefer und die beweglichen Ohren sowie die Körperhaltung des Tänzers audrückte.
Alle wollen zum Meiji Schrein
Die ersten Tage des Neuen Jahres wird beim Meiji Schrein in Tokyo wieder die Hölle los sein. Bis in die Nacht hinein werden Massen von Menschen dorthin strömen, um für Glück und Gesundheit im kommenden Jahr zu beten. Millionen seien es, sagte unsere Führerin.
Sie sind für Stunden eingepfercht in diese Schlange um bis zum eigentlichen Hauptgebäude vorzudringen. Polizisten sorgen für Ordnung
und helfen, wenn jemand einen Schwächeanfall hat.
Nengajo
Bei uns schickt man vor allem zu Weihnachten Grußkarten an Freunde und Verwandte. In Japan sind es vor allem die traditionellen Neujahrsgrüße, welche die Briefträger stöhnen lassen.
Damit die Karten rechtzeitig zu Neujahr im Briefkasten des Empfängers sind, empfiehlt es sich, diese am 25ten Dezember zur Post zu bringen.
Einzige Ausnahme sind Familien, bei denen ein Trauerfall zu beklagen ist. Diese versenden im Vorfeld einfache Postkarten mit dem Hinweis, dass sie auf Neujahrskarten verzichten werden. Sie versenden selbst keine und das Umfeld weiß, dass sie auch keine erwarten.
Traditioneller Japanischer Weihnachtskuchen
Obwohl es in Japan sehr wenige Christen gibt, hat sich Weihnachten als Fest der Liebe einen festen Platz erobert.
Traditionell wird am Weihnachtsabend dort ein Kuchen gegessen, mit Schlagsahne, Erdbeeren oder anderen Früchten und Weihnachtssüßigkeiten als Dekoration.
Diese Tradition hat ihren Ursprung in Ginza, einem Stadteil Tokyos, wo 1910 die ersten Weihnachtskuchen verkauft wurden.
Was ist rot, weiß und hängt vom Dach?
Diese Stoffgebilde haben einen Körper und einen Kopf und sind mit Händen und Füßen an einem Seil befestigt.
Fotografiert habe ich sie vor dem Nara-machi-Museum.
Sie werden Migawari-zaru genannt und sollen Affen darstellen (keine Menschen, wie ich erst dachte).
Vor den Häusern in Nara-machi (dem alten Handelsviertel in Nara) sieht man sie noch recht häufig hängen.
Kumihimo, bei uns auch bekannt als "Spiralflechten" hat in Japan eine sehr lange Tradition. Seit der Nara-Periode wird dazu ein Gerät namens Marudai entwickelt, das dabei hilft, dünne Seiden (oder Baumwoll-)fäden, die auf Spulen gewickelt sind in komplizierten Mustern zu verknoten und zu flechten.
Die daraus entstandenen Bänder sind vielseitig einseztbar, vor allem schmückend, aber sie wurden auch verwendet, um die Plättchen der Samurairüstungen zusammenzuhalten.
Eigentlich sind in Japan Tatoos, besonders wenn sie groß und gut sichtbar getragen werden, ein Zeichen der Zugehörigkeit zu den Yakusa.
Das hält internationale Tatoo-Messen aber glücklicherweise nicht davon ab, Tatookünstler aus Japan zu Stargästen zu küren, wie man auf der "Wildstyle- und Tatoomesse" in Hohenems (Österreich) heute und morgen noch zu sehen bekommt.
Einer der japanischen Ehrengäste ist "Hougen".
Dieser Tatookünstler zeichnet sich durch traditionelle japanische Motive aus, wie man auf der Homepage des Horiyasu Studios sehen kann.
Der Kostümbildner und Designer Yoshio Yabara lebt und arbeitet derzeit in Berlin. Einige seiner beeindruckenden Schöpfungen sind derzeit bei der Ausstellung "Seitensprünge der Kulturen in theatralischen Kostümen" vom 24. 10. 2010 bis 27.02.2011 auf Schloß Burgk zu besichtigen.
Ein kurzes Portrait des Künsterls findet man hier.
Informationen zur Ausstellung (sowie zur gleichzeitig stattfindenden Ausstellung "Der Reiz des Fremden") findet man hier.
Ikebana
Die Kunst des japanischen Blumensteckens hat in der westlichen Welt eine große Zahl an Liebhabern gefunden.
Heute stieß ich auf diesen Artikel, der den Tod von Hildegard Hoka Wittig meldet, einer Goldschmiedin, die sich seit den 50ger Jahren des letzten Jahrhunderts der Kunst des Ikebana verschrieben hat.
Wenn man die Webseite der beiden Ikebana-Verbände:
Ikebana International - Chapter Zürich
besucht, findet man viele Bilder von unterschiedlichsten Blumengestecken.
Das große Kanto Beben
Am ersten September 1923 erschütterte ein Erdbeben mit der Stärke 7,9 nach der Richter Skala die Hauptinsel Honshu, machte die Stadt Yokohama und Teile Tokyos dem Erdboden gleich.
Feuer brachen in den verwinkelten Gässchen aus, eine Tsunami von 12 Meter Höhe foderte weitere Opfer. Dabei fanden ca. 142.000 Menschen den Tod.
Die Regierung rief den Notstand aus. In dem Chaos verbreiteten sich Gerüchte, dass koreanische Einwanderer würden Nutzen aus daraus ziehen, plündern und morden.
Masamune Date
In dieser Hülle befinden sich zahlreiche Postkarten, die Gebäude und Landschaften zeigen, welche etwas mit Masamune Date zu tun haben.
Wer war Masamune Date?
Klappt man die Hülle auf, finden sich eine japanische und eine englische Erlärung in Form von Klappentexten auf der Innenseite.
Die Ninja waren schon Gast bei diversen Wissenssendungen wie Gllileo (hier ein Ausschnitt im Video).
Zufällig stolperte ich über die Webseite eines deutschen Dojo, wo unter anderem auch die Künste der Ninja gelehrt werden.
Wie man beim Durchklicken erfährt, gehört dazu Jûnan Taisô (Gymnastik), das richtige Fallen und Rollen Taihenjutsu.
Jedes Land hat seine eigenen Geistergeschichten und unheimliche Wesen gibt es rund um den ganzen Erdkreis. Japan ist ein Land, in dem Mythologie und Gruselgeschichten nach wie vor sehr beliebt sind.
Immer wieder begegnet man dem Begriff Yōkai.
Der Sammelbegriff umfasst sehr unterschiedliche Kreaturen.
Manfred Pohl
Geschichte Japans
Professsor Doktor Manfred Pohl unterrichtet Staat, Gesellschaft und Politik des modernen Japan an der Universität Hamburg. Als Fachmann von Rang hat er die Geschichte Japans hier zusammengefasst. Der Text ist leicht verständlich. Es kommen darin so wenige Fachbegriffe und japanische Originalbezeichnungen vor, dass es nicht nötig war, ein Glossar anzuhängen.
Fast 8000 Jahre bis 200 vor Christus der Jomonkultur passen somit in nicht einmal eine Seite Text, und die nächsten gut achthundert Jahre über bestimmen allein China und Korea was in Japan passiert.
Die Welt wird den sechsten und neunten August immer als jene Tage kennen, an denen klar wurde, dass wir uns vom Antlitz der Erde wegradieren können.
Statt vieler Worte, das zum Bild passende Video, eine mit Musik untermalte Diashow, die mich mehr betroffem gemacht hat als viele farbigen Computersimulationen.
Katsu Kokichi
Musui’s Story
Der Autor dieser Autobiographie namens Katsu Kokichi war keine große Berühmtheit zu Lebzeiten. Aber kaum einer seines Ranges nahm sich die Zeit und Muße sein Leben niederzuschreiben.
Er starb mit 48 Jahren, drei Jahre bevor Commodore Perry mit seinen schwarzen Schiffen die Öffnung Japans erzwang. Von niedrigem Rang, niemals reich, aber dennoch kein einfacher Bürger. Musui dokugen – so der original Titel des Buches ist die Lebensgeschichte eines Samurai.
Shikoku 88
Wer sich für Buddhismus und Japan interessiert, wird um diesen Namen und diese Zahl nicht herumkommen.
Zahlreiche Legenden ranken sich darum, wie dieser Pilgerweg entstand und neben der Geschichte, dass der Gründer der Daishi-Sekte Kūkai als erster diesen Weg gegangen ist und viele der Tempel selbst gründete, existiert eine weitere Legende, in der die Zahl 8 eine entscheidende Rolle spielt.
Tenugui - das Tuch für alle Fälle
Auf historischen Gemälden schmücken Tücher, die ähnlich wie Bandanas gebunden sind die Köpfe von Feuerwehrleuten, aber auch von Samurai. Tenugui – was soviel bedeutet wie „Hände abwischen“ wurden von den Samurai unter den Helmen getragen. Ihr Ursprung reicht jedoch noch viel weiter zurück - bis in die Kofun-Zeit (220 bis 538 A.D.). Lange Zeit waren die Tenugui aus Seide, die das einfache Volk später durch Baumwolle ersetzte.
Kabel 1 startet heute, am 15. Juli die 10-teilige Fernsehserie "The Pacific".
200 Millionen Euro soll die teuerste Fernsehserie aller Zeiten gekostet haben.
Regie führt Steven Spielberg, Star der Serie ist Tom Hanks.
Erzählt wird die Geschichte des Kriegs aus der Sicht einfacher amerikanischen Soldaten nach dem Überfall auf Pearl Harbor.
Commodore Matthew Calbraith Perry oder warum der "Kamikaze" versagte...
Dieser Artikel in der Basler Zeitung erinnerte mich aran, dass ich den Jahrestag des Erscheinen von Admiral Perrys schwarzen Schiffen vor Japan im Blog verpasst hatte.
Vor 157 Jahren, 1853 am siebten Juli bot sich den Bewohnern der Bucht von Edo ein unheimliches Bild.
Eine Flotte aus schwarz ummantelten Schiffen taucht vor der Küste auf, mit keiner anderen Absicht, als das "geschlossene Land" Japan mit aller Gewalt zur Öffnung zu zwingen.
Japanische Märchen und Volkserzählungen
erzählt von M. Novák und Z. Cerná
Illustriert von Jaroslav Serých
Die aus der reichen Vielfalt der japanischen Märchenwelt ausgewählten 26 Erzählungen bilden einen bunten Reigen, beginnend mit bekannten Klassikern wie „Momotaro“ , „Uraschima“ und „Die Jamamba“ ergänzt durch weniger populäre aber nicht minder unterhaltsame Erzählungen wie „Der Gott der Armut“ und „Der verkaufte Traum“.
Kim Fukei
Zu Gast in Japan
Dieses Buch trägt zurecht den Untertitel: Tradition, Kultur, Kochkunst, sind doch diese drei Dinge miteinander verwoben, wurde die Kochkunst zur Tradition und Teil der Kultur dieses Landes.
Das Buch beginnt nicht mit Rezepten, sondern mit Informationen zum Land, kurz nur wird die Geschichte abgehandelt , ergänzt durch ein paar „Häppchen Wissenswertes“, wo auf die Probleme von Nicht-Japanern hingewiesen wird, die aufgrund eines Kulturschocks während eines beruflichen Aufenthalts in Japan oft in Depressionen verfallen.
Tokyo National Museum
Hand Book
Im schönen Ueno Park, nur 10 Gehminuten von der U-Bahn Station Ueno (JR Linie) liegt der Komplex des Tokyo National Museum.
Es ist das größte Museum im Park, in guter Nachbarschaft mit der Kurdo Memorial Hall, dem Kunstmuseum der Universität und der Internationalen Bibliothek der Kinderliteratur.
Das knapp 60 Seiten dicke Handbuch ist zwar kein Ersatz für einen Besuch dort, aber eignet sich bestens, wenn man sich auf einen Besuch vorbereiten möchte.
Kiharu Nakamura
Memoiren einer Geisha
„Für mich hat eine Japanerin, die andere Japaner so verachtet, einen fragwürdigen Charakter.“ – Dieses Zitat findet sich im Vorwort zu ihrem Roman. Die Verachtete ist in diesem Fall die Autorin, die von einer japanischen Kotospielerin als Prostituierte beschimpft wurde. Der Hausherr, der beide eingeladen hatte, tat daraufhin diesen Spruch und lud die Kotospielerin wieder aus.
Deren Aussage, welche in den Augen von Frau Nakamura die Ignoranz vieler Japaner gegenüber Geishas wiederspiegelt, war dann auch der Anlass für Frau Nakamura, ihre Lebensgeschichte niederzuschreiben.
Broschüre des National Park Nikko
Diese Broschüre war ein Mitbringsel meiner Schwester von ihrer letzten Japanreise.
Ich habe online gesucht, aber leider keine Seite gefunden, wo man sie auch von hier aus bestellen könnte. Schade.
Kyudo - der Weg eines Pfeils, der sein Ziel nicht treffen muss.
Es ist Jahre her, da lieh mir meine jüngste Schwester ein Buch, das sie sehr fasziniert hat.
Es erzählte von einem deutschen Studenten, der nach Japan reiste, um dort eine Weile zu leben.
Im Laufe seines Aufenthaltes wurde er Lehrling bei einem japanischen Bogenmacher. Er lernte den Bogen herzustellen und auch zu schießen. Als einer der ersten Nichtjapaner nahm er an einem Wettkampf teil und wurde - wie nicht anders zu erwarten - letzter.
Roland Habersetzer
Die Krieger des alten Japan
Wer sich ein wenig mit der japanischen Geschichte beschäftigt, der kennt viele der Namen bereits. Miyamoto Musahsi, Minamoto no Yoshitsune zum Beispiel.
Doch selten bietet ein Werk so detaillierte Details aus dem Leben, Wirken, Kämpfen und Ableben der großen Kampfkunstmeister Japans wie diese Geschichtensammlung.
Doch hier wird nicht fabuliert. Der Autor schildert historische Ereignisse ohne überflüssige Ausschmückungen.
In meinem Verständnis hatte "Missionierung" und "Missionare" immer etwas mit Dritter Welt zu tun, mit armen Ländern, deren Bevölkerung leidet und denen geholfen werden muss, wo Brunnen gegraben, wo Krankenhäuser errichtet, wo Kinderheime geschaffen und Schulen gebaut werden. Kurzum, es lag ein Mantel der Nächstenliebe, des Helfen-wollens über dem Wort.
Marius B. Jansen (Herausgeber)
The Emergence of Meiji Japan
329 Seiten geballte Informationen zu einer Zeitspanne, die nur knapp mehr als 80 Jahre umfasst, von 1830, als der Begriff “Tempô“ (Himmlischer Schutz) Hoffnung auf ein gutes Zeitalter machte, bis 1912.
Doch diese Jahrzehnte waren geprägt von Ereignissen, die keinen Stein auf dem anderen ließen, wo Japan seine selbstgewählte Isolation gegen Imperialismus eintauschte, der seine Nachbarn teuer zu stehen kam.
Ernst Lokowandt
Shinto
Eine Einführung
„Im Shinto besteht kein grundsätzlicher Unterschied zwischen Priestern und Laien. Die Priester sind nicht notwendig als Mittler zwischen Gott und Mensch, ihre Tätigkeit könnte ruhig von jedem anderen ausgeübt werden.“ So zu lesen auf der Seite 16 dieses Buches. Davor berichtet der Autor vom großen Mangel an Shintopriestern ein, weil die 20.000 (oft Nebenberuflichen Priester) nicht ausreicht, um bei alle 80.000 Shintoschreinen Dienst zu tun.
Was hat ein Shintopriester überhaupt zu tun? Gibt es eine Weihe, eine Ausbildung, einen finanziellen Entgelt für die Dienste?
Auf diese und viele andere Fragen rund um die Hauptreligion der Japaner gibt dieses Buch Aufschluss.
In jedem Land gibt es Sehenswürdigkeiten, die man sich bei einem Besuch unbedingt ansehen sollte, weil sie einzigartig sind und für die Geschichte des Landes von großer Bedeutung.
Dazu gehört in Japan auch die Burg Himeji.
500 km von Tokyo entfernt strömen jedes Jahr viele Besucher zu dieser einzigartigen Burganlage, die in ihrer Größe und Schönheit ihresgleichen sucht.
Hanami 2010 in Tokyo
Heute morgen las ich darüber in unserer Regionalzeitung eine kurze Notiz darüber und habe mich gefreut, dass der Frühling in Japan auch endlich eingekehrt ist.
Auf der Suche nach aktuellen Bildern dazu wurde ich in diesem deutschen Blog fündig.
Edit (6.04.) Ich habe auch noch dieses zweite deutsche Japanblog entdeckt, mit schönen Fotos.
Edit (10.4.) Ein weiteres Blog hat schöne Fotos bei kühler Witterung online gestellt.
Edit (14.4.) Noch ein tolles Fotoblog mit herrlichen Hanamifotos. Unbedingt reinschauen!
Kyoko Aihara
Seitdem die Europäer in Kontakt mit den alten japanischen Traditionen kamen, waren es die Geikos und Maikos (Geiko in Ausbildung), die mit ihrer kühlen Schönheit und den prächtigen Gewändern die Fantasie der Fremden bewegten, viele Fragen aufwarfen und zu wilden Gerüchten Anlass gaben.
Entgegen anders lautenden Darstellungen diverser Filme und Bücher, sind Geikos und Maikos keine Edelprostituierten.
Wer nach glaubwürdigen Informationen zu dieser noch immer lebendigen Tradition sucht, ist mit diesem Buch bestens beraten.
Das Museum für Völkerkunde in Wien bietet eine ganzjährige Ausstellung mit dem Titel "Japan für alle Jahreszeiten".
2009 war es 140 Jahre her, dass Japan und die damalige Donaumonarchie offizielle Beziehungen aufnahmen.
Die Ausstellung wird durch jahreszeitliche Schwerpunkte und zahlreiche Veranstaltungen ergänzt.
Genauere Informationen finden Sie auf der Museumsseite.
Zum festen Programm vieler Japantouristen gehören auch Besuche der Schreine und Tempel.
Glücksbringer, die man an den Shintoschreinen erstehen kann, sind beliebte Souveniers.
The Gossamer Years
The Diary of a Noblewoman of Heian Japan
Als Erzählung aus dem Leben am Kaiserhof in Kyoto (damals Heian) wirft diese Mischung aus autobiographischen Notizen einer Adelsdame ein differenzierteres Licht auf das System als die besser bekannte Erzählung des Prinzen Genji.
Das zentrale Thema des Buches ist die nicht sehr glückliche Ehe der Erzählerin mit ihrem Verwandten Fujiwara Kaneie im Jahre 954. Allerdings wird er in den Erzählungen selbst nie mit Namen genannt, er ist nur „der Prinz“.
Das Japanische Mädchenfest ist ein Augenschmaus nicht nur für Mädchen.
Überall in Schaufenstern begegnet man den typischen Puppen, welche Szenen des alten Kaiserhofs nachstellen.
Je wohlhabender die Besitzerin der Sammlung, desto schöner und zahlreicher ihr kleiner Hofstaat.
Wer einmal einen genaueren Blick auf alte Puppen dieser Art werfen möchte, ohne in ein Museum zu gehen, der ist mit dem Japanese Doll Blog gut beraten.
Willkommen im Tikotin Museum of Art
Dieses Museum befindet sich nicht in Japan und auch nicht in Europa. Das Tikotin Museum of Art befindet sich in Haifa und ist das einzige Museum seiner Art in ganz Nahost.
Das Kostüm Museum in Kyoto ist für jeden Besucher eine Bereicherung. Niergendwo sonst kann man Szenen des höfischen Lebens näher in Augenschein nehmen als hier.
Aber auch gemütlich von zuhause aus, lässt sich das Museum erkunden.