Marius B. Jansen (Herausgeber)
The Emergence of Meiji Japan
329 Seiten geballte Informationen zu einer Zeitspanne, die nur knapp mehr als 80 Jahre umfasst, von 1830, als der Begriff “Tempô“ (Himmlischer Schutz) Hoffnung auf ein gutes Zeitalter machte, bis 1912.
Doch diese Jahrzehnte waren geprägt von Ereignissen, die keinen Stein auf dem anderen ließen, wo Japan seine selbstgewählte Isolation gegen Imperialismus eintauschte, der seine Nachbarn teuer zu stehen kam.
Es sind ausgewählte Artikel aus dem viel umfassenderen fünften Band „The Cambridge History of Japan“, die hier zusammengefasst worden sind, aber mehr als genug Informationen um für jeden Laien Licht in dieses turbulente Kapitel der Japan zu bringen.
Politische Umwälzungen, Hungersnöte, die Misere der Samurai, Unruhen in den Provinzen, das Hin und Her mit dem Kontakt mit dem Westen, des Gerangel zwischen dem Hof in Kyoto und dem schwach gewordenen Tokugawa bafuku in Tokyo und vieles mehr sorgten dafür, dass kaum ein Stein auf dem andren blieb.
Faszinierend sind auch die Berichte über religiöse Sekten, die während der Hungersnöte gegründet wurden, von ihren Gründern und deren Visionen daher rührten, dass die kami von ihnen Besitz ergriffen und sie in deren Namen sprachen. Zusammenarbeit, Verzicht auf Schulwissen, Gleichberechtigung waren einige der Themen, die transportiert wurden.
Ohne den Inhalt des Buches im Detail wieder zu geben, es ist erstaunlich, welchen Sprung Japan innerhalb dieser kurzen Zeitspanne gemacht hat. Vieles war nur durch Druck von außen möglich und manche Veränderung forderte Opfer, nicht nur unter Aufständischen und Oppositionellen. Der mittelalterliche Staat Japan, mit seinen vielen nutzlos gewordenen Samurai, entwickelte sich zu einem straff organisierten Militärstaat mit imperialistischen Bestrebungen, der keinen Respekt vor seinen viel größeren Nachbarn mehr hatte.
Japan machte alle Fehler des imperialistischen Europa sozusagen im Schnelldurchlauf nach, was sich bis heute in den nicht besonders herzlichen Beziehungen zwischen Japan, Korea und China äußert.
Das Englisch ist gut verständlich, ergänzt durch wichtige japanische Fachausdrücke, und einige der Fußzeilen liefern neben Quellenangaben auch zusätzlichen Informationen.
Mehr als ein Kapitel pro Tag habe ich nicht gelesen, um die dicht gepackten Informationen verarbeiten und sacken lassen zu können.
Ich bin sicher, ich werde das Buch in Zukunft noch mehrfach wieder auflesen.
Marius B. Jansen (Herausgeber)
The Emergence of Meiji Japan
Cambridge University Press
ISBN: 0521484057
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