Blog: Topic Japan - Bücher und mehr: Noch einmal Überalterung

Bild eines "jungen" Reisbauern

Und nochmal Überalterung

 

Bereits in einem früheren Blogeintrag habe ich das Thema aufgegriffen. Aktuelle Zahlen kamen diesen Freitag auf den Tisch und belegen, dass in Japan wirklich der Hut brennt.

 

Untersucht man 27 Länder, die alle über 40 Millionen Einwohner haben, so findet man Japan ganz unten auf der Skala, wenn es um die Jugend geht, gerade mal 13,3% der Bevölkerung sind jünger als 14 Jahre. 22,7 % hingegen bereits über 65 Jahre alt.

 

 

Die Folgen sind gravierend, neben dem Zusammenbruch des Rentensystems steht auch der Kollaps der Wirtschaft im Raum, wer soll produzieren, wenn keine Jungen nachkommen und alle Alten pensioniert werden?

 

Besonders prekär ist die Situation auf dem Land. Die Stadtflucht der Jugend hat in manchen Orten zur Halbierung der Bevölkerung geführt. Bauern stehen mit 69 Jahren und älter noch auf dem Feld, um Reis zu pflanzen. Wenn diese Menschen sterben, wer wird sie ersetzen und die Bevölkerung versorgen? Junge Familien können nur schwer von der Landwirtschaft leben, denn der sinkende Reispreis vermindert ihre Einnahmen.

 

Lichtblicke gibt es. Einige junge Leute ziehen von der Stadt aufs Land, um ein gesünderes Leben zu führen. Noch sind es wenige.

Einen interessanten Bericht dazu habe ich auf YouTube gefunden.

 

Auch in einigen Bergbausiedlungen sieht es trübe aus, aber Erfindungsgeist siegt, wie dieser interessante Artikel in der Basler Zeitung zum Dorf Omori zeigt.

 

Was könnte die Politik für Zeichen setzen,  um der Entwicklung gegenzusteuern? Höheres Kindergeld (gibt es das in Japan überhaupt?), keine Schulgebühren mehr? Andere Anreize eine Familie zu gründen oder die Familie zu vergrößern? Welche? - Eine schwierige Aufgabe, aber die wichtigste für die Regierung überhaupt.

 

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Kommentare: 1
  • #1

    Sanne (Montag, 13 Februar 2012 17:03)

    Unglaublich, dass Japaner so alt werden. Aber es ist gut, auch wenn es Probleme schafft.