Blog: Topic Japan - Bücher und mehr: Die Herausforderung der 88 Tempel

Screenshot vom Blog "Shikoku Henro"

Shikoku 88

 

Wer sich für Buddhismus und Japan interessiert, wird um diesen Namen und diese Zahl nicht herumkommen.

 

Zahlreiche Legenden ranken sich darum, wie dieser Pilgerweg entstand und neben der Geschichte, dass der Gründer der Daishi-Sekte Kūkai als erster diesen Weg gegangen ist und viele der Tempel selbst gründete, existiert eine weitere Legende, in der die Zahl 8 eine entscheidende Rolle spielt.

In dieser Legende aus dem 18. Jahrundert besucht ein Mönch acht mal hintereinander einen reichen Mann namens Emon Saburō, um ein Almosen zu erbitten.

Doch der reiche Geizhals scheucht ihn jedesmal davon und wird dabei immer rüder. Beim achten Mal ist er dabei so gemein und schlägt den Mönch. Dieser lässt daraufhin seine Bettelschale fallen, die in acht Teile zerbricht und flüchtet. Er kommt nicht zurück.


Kurz darauf beginnt das Sterben von Emons acht Söhnen. Sie sterben aus unterschiedlichen Gründen. Erst als der achte und letzte Sohn ihn verlassen hat, realisiert Emon, dass er daran schuld ist. Diesen Mönch, den er so schlecht behandelt hat, er muss Kukai gewesen sein.


Also macht er sich auf den Weg, Kukai zu finden um um Vergebung zu bitten. Zu Fuß umrundet er 20 Mal die Insel Shikoku, doch er holt Kukai nicht ein.

Beim einundzwanzigsten Mal schließlich geht er nicht wie zuvor im Uhrzeigersinn sondern gegen den Uhrzeigersinn.

Trotz dieser Taktik ist es ihm nicht vergönnt, Kukai zu treffen. Völlig erschöpft bricht er am Fuße des Weges hinauf zum Bergtempel Shōsanji (dem 12. Tempel des Pilgerweges) zusammen, dem Tode nahe.


Da erscheint plötzlich Kukai und vergibt dem Sterbenden seine Sünde. Er verspricht ihm auch, dass er als Sohn einer guten Familie wiedergeboren wird, damit er gute Werke tun kann.


Genau so kam es auch und der wiedergeborene Emon tat Zeit seines Lebens gute Werke für die Gemeinschaft. Er baute auch den Ishiteji Tempel in der Stadt Matsuyama.

 

Zitat aus dem Wikipedia Artiel zum Pilgerweg:

Tatsächlich dürfte sich der heutige Pilgerweg durch die Wallfahrten asketischer Mönche vom Kōya-san  auf den Spuren ihres Meisters vom 12. bis Mitte des 17. Jahrhunderts entwickelt haben. Die ersten schriftlichen Überlieferungen zu dem Pilgerweg in Form von Reisetagebüchern, Ratgebern und Sammlungen von Legenden stammen aus dem späten 17. Jahrhundert.

Der Pilgerweg ist etwa 1200 km lang und es dauert zu Fuß zwischen 30 und 60 Tagen bis die Insel umrundet ist.

 

Traditionelle Pilger gehen zu Fuß, wem das zu anstregend ist, der fährt mit dem Rad, mit dem Auto oder dem Bus.

 

Hier gibt es eine Galerie der Tempel.

 

Hier ein Video mit einem Ausschnitt einer Pilgerreise.

 

 

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