Noch vor dem Frühstück sind wir zum Itsukushima Shrine gelaufen und waren pünklich zur Öffnung dort, zusammen mit noch einigen Touristen und Japanern.
Wir konnten in aller Ruhe den Shrine und das berühmte Tori fotografieren und da gerade Flut war, stand alles im Wasser.
Nach dem Frühstück wanderten wir durch den Momijidani-Park (Momiji sind die Ahornbäume im Herbst, wenn sich ihre Blätter rot färben) zur Talstation der Seibahn und mit der Seilbahn (eigentlich
zwei Seilbahnen, in der Mittelstation muss man umsteigen) hinauf zum höchsten Berg der Insel, Mount Misen. Dort hat Kukai, ein berühmter Buddhistischer Mönch und Sektengründer gehaust und
die Flamme aus seiner Zeit ist angeblich nie erloschen. Sie wird heute noch gehütet und brennt unter einem Kessel.
Die Wanderung von der Bergstation zum höchsten Aussichtspunkt, vorbei an einer kleinen Tempelanlage, war definitiv das schweißtreibendste, was wir bislang unternommen haben. Der Weg besteht zum
Teil aus ungleichmäßigen, ausgewaschenen Stufen, die noch dazu sehr steil sind.
Dunst verhängte die Aussicht, für die der Berg sonst berühmt ist.
Leider.
Nachdem wir wieder unten angekommen waren, spazierten wir durch die Einkaufsstraße.
Dort reiht sich ein Souveniergeschäft ans nächste. Dazwischen gibt es Hotels, die speziellen Service für Paare anbieten, welche im großen Shrine nach Shinto-Ritus traditionell heiraten
wollen.
Der riesige Löffel stellt eines der typischen Inselmitbringsel dar, das zweite sind Manju, also weiche Küchlein mit verschiedenen Füllungen, alle in Ahornblattform.
Die Küchlein, die wir gekauft haben, wären fast von den agressiven Rehen gefressen worden, die hier frei auf der Insel leben und eine eigene Attraktion sind. Sie wurden früher von Touristen
gefüttert, was jetzt verboten ist. Doch sie riechen, wenn man Essbares mit sich trägt und reißen auch mal Löcher in die Plastiktüten, um an Kekse oder Kuchen zu kommen.
Über eine Treppe stiegen wir zur fünfstöckigen Pagode hoch, die in der Nacht sehr schön beleuchtet wird.
Sie steht gleich neben Senjokaku, einer großen offenen Halle, die mal ein Tempel hätte werden sollen, aber nie fertig wurde. Jetzt steht in dem Gebäude ein Schrein für den Auftraggeber des Baus
Hideyoshu Tomotomi.
Der Daishoin-Tempel hat einen besonderen Teppenaufgang. Über dem eigentlichen Geländer sind kleine Gebetsrollen angebracht, die man beim Aufstieg in Bewegung setzen kann. Darüber ist eine Art
Haube angebracht.
Beim Tempel selbst konnten wir nur eine Halle besichtigen, dann hat uns das Gewitter erwischt. In einer Regenpause stiegen wir wieder hinunter und kamen gerade noch rechtzeitig vor dem nächsten
Guss in unsere Unterkunft.
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