Ledergesicht nennen die Leute im Dorf sie hinter ihrem Rücken. Manchmal auch direkt ins Gesicht. Was soll man auch von einem Mädchen halten, das so anders aussieht und dessen Vater verrückt genug ist, tagelang im Wald zu verschwinden und den Hof zu vernachlässigen?
Doch als die Felder am Waldrand von Stinkfäule befallen werden und die Ernte verdirbt, ist Nalia die Einzige, die Bauer Denzels Meinung nicht teilt. Er denkt, der Wald ist schuld, dass die Stinkfäule sich ausbreitet, und will ihn abbrennen. Nalia verzweifelt fast. Kann denn Denzel nicht erkennen, dass der Wald das Dorf schützt?
An dem Tag, an dem die Brandrodung erfolgen soll, verschwindet ihr Vater wieder einmal im Wald. Wenn Nalia ihn vor dem Feuer retten will, muss sie dorthin gehen, wohin niemand aus dem Dorf sich je getraut hat: in das unheimliche Eichendunkel.